Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Chop Suey, Süß-Sauer und Szechuan: Wir haben nichts gegen asiatische All-you-can-eat-Büffets. Mangelware sind sie aber nicht. Wie sieht es dagegen aus mit einem Büffet voller Pizza- und Pastagerichten, mit Salaten, Bowls, Currys und Suppen, ergänzt von 19 Desserts?
Diesen reich gedeckten Tisch bietet ab dem 3. April Manuel Wunstorf an. Der Koch und Betriebswirt gründet eine neue Kette, die erste Filiale von „NY Italian" öffnet in Hannovers Striehlstraße. „Wir orientieren uns an der Küche, die italienische Einwanderer nach Amerika brachten", sagt der 43-Jährige.
Vor allem der Pizzateig mache den Unterschied: Er soll in der Mitte weich, am Rand knusprig sein und riechen wie Brot. Und weil New York mehr bietet als nur italienische Küche, passen auch exotische Gerichte wie Jambalaja, ein kreolischer Reistopf mit viel Fleisch, Meeresfrüchten und Gemüse, ins flexible Konzept.
22,90 Euro (ohne Getränke) zahlen Erwachsenen für das bio-zertifizierte All-you-can-eat-Büffet mit vielen veganen, gluten- und laktosefreien Zutaten, Kinder von vier bis zwölf einen Euro pro Lebensjahr.
„Wir wollten etwas völlig Neues machen und uns von anderen italienischen Restaurants unterscheiden", sagt der Gastronom, der die nicht nur die Lage in der Nähe des Astor-Kinos und der Ernst-August-Galerie ideal findet. „Die Hannoveraner sind offen für neue Konzepte, das Feedback in den sozialen Medien ist super.“
Sonnabends und sonntags gibt es bei ihm und seiner Frau Tamara das All-inclusive-Angebot übrigens als Brunchversion: mit Pancakes, Cerealien, Sandwiches, Desserts und vielem mehr. Schon bald folgen die Standorte Pinneberg und Bremerhaven, anschließend darf man sich als Franchisenehmer bei „NY Italian” bewerben. Aber erst einmal macht Hannover den Anfang.
Einen Schlussstrich zieht Michael Kronlage. Drei Jahre lang verkaufte er ausgefallene Eissorten in seinem „
Nicezeit" am Lindener Schmuckplatz, jetzt ist der Laden dicht. Der 55-jährige Radiologe war parallel mit einer halben Stelle im Nordstadtkrankenhaus beschäftigt gewesen, es wuchs ihm über den Kopf. „Ich habe 95 Stunden pro Woche gearbeitet, es ging nicht mehr.“
Trotzdem macht er Hoffnung auf ein Fortbestehen des kreativen Eissalons.
Doch er weiß, was ihm Kraft gibt. An sonnigen Vormittagen trifft man Ekinci wieder vor seinem „Aresto" am Hohen Ufer. Wie seit 32 Jahren begrüßt er dann Freunde und Stammgäste, trinkt mit ihnen einen Kaffee, genießt ein Schwätzchen. „Das lenkt mich ab", sagt der Mann, der drei- bis viermal pro Woche zur Physio- und Ergotherapie geht. „Die Therapie muss man ernst nehmen. Und man muss Geduld haben.“ Wer beurteilen kann, wie groß diese Aufgabe ist, zieht den Hut vor dem Gastronomen.
Kommen Sie gut und so gesund wie möglich durch diese Woche, genießen Sie die Sonnenstrahlen. Auch der Frühling steht für einen Neubeginn. Auf dass er uns Flügel verleihe.
Bis nächsten Donnerstag!
Julia Braun