Liebe Leserinnen und Leser,
in diesen verrückten Corona-Zeiten liegen Triumph, Absturz und Aufbruch manchmal nur wenige Wochen auseinander. Die Bredenbecker wissen, was ich meine! Anfang 2020 gewann das neue Restaurant „Josephs" im Dorfgemeinschaftshaus bei Hannovers „Nacht der Gastronomie" die Auszeichnung als bestes Lokal - dann kam die Pandemie und Monate später die Insolvenz für Wirtin Lilli Mihatsch. Vielleicht lag es aber auch nicht nur am Lockdown, dass der Schuldenberg das ambitionierte Projekt erdrückte.
Der Dorfgemeinschaftsverein wünschte sich als Nachfolger ein Lokal, „in dem man auch mal ungezwungen auf ein Bier zusammen kommen kann". Der richtige Mann für diese Art der Gastronomie scheint gefunden - denn die
„Schank- und Speisewirtschaft Zum Dorfkrug" von Daniel Schnoege hat die Herzen der Bredenbecker im Sturm erobert. Mitten im Lockdown eröffnet - und gleich am ersten Tag waren Rouladen, Schnitzel und Bregenwürste ausverkauft, über die Weihnachtsfeiertage gingen täglich bis zu 200 Essen in den Außer-Haus-Verkauf. „Ich habe mich in Bredenbeck verliebt", gestand Schnoege, der sein „Döhrener Wirtsclubhaus" im Januar abgegeben hat, meinem Kollegen Christoph Dannowski. Vor 25 Jahren hat Schnoege schon mal Bringdienst-Erfahrungen gesammelt, nun aber auch 70.000 Euro in die Renovierung des Dorfkrugs investiert. Seine Hoffnung: „Ich will meine Kunden endlich mal ohne Maske sehen und mit ihnen anstoßen.“
Anstoßen kann man auch mit den Bier-Spezialitäten von „Nordstadt braut”: Die Genossenschaft hat die Lager voll, weil seit fast einem Jahr der Absatz über Festivals und Gastronomie wegfällt, und appelliert mit Augenzwinkern ans
„Soli Saufen". Wer freitags von 17 bis 19 Uhr für 30 Euro eine Kiste der Nordstadt-Biere „Kopernikuss" oder „Haltenhopf" (benannt nach Haltestellen) in der Bodestraße 2-4 kauft, unterstützt nicht nur die Brauerei, sondern mit zehn Prozent des Preises auch Clubs wie „Bei Chéz Heinz" und „Glocksee".