Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wenn Marco Pacella seine Pizza beim Wacken-Festival verkauft, hat er 85.000 potenzielle Gäste. Ebenso viele sind es bei Rock am Ring oder dem hippen Lollapalooza-Event im Berliner Olympiadorf. Zurzeit ist der 33-Jährige froh über jede Seele, die den Weg in die Hainhölzer Sokelantstraße findet. Hier hat
der Familienbetrieb „Pizza Mario“, der seit mehr als 30 Jahren hungrige Festivalbesucher in ganz Deutschland und Österreich versorgt, ein Drive-In aufgebaut.
Zwei der zehn großen Pizzawagen sowie zwei Foodtrucks hat Pacella dafür aus der großen Lagerhalle geholt und auf dem Hof des Firmensitzes in dem Gewerbegebiet aufgebaut. „Wir liefern aber auch aus“, sagt der Unternehmer – und zwar sechs Kilometer in jede Himmelsrichtung. Mit den Veranstaltern der Großevents ist Familie Pacella in ständigem Austausch. „Aber denen fehlt die Hoffnung für dieses Jahr“, sagt der gelernte Koch, der inständig auf kleinere Events im September hofft.
Trotzdem ist er froh, überhaupt etwas tun zu können. „Wir haben ja eineinhalb Jahre nicht gearbeitet.“ Erst war Winterpause, dann Corona-Pause. Und: „Essen auszufahren, macht Spaß“, findet der geschäftige Gastronom, der schon Pläne für den Sommer schmiedet. „Wenn es erlaubt ist, wollen wir hier einen Biergarten aufbauen.“
Wenn Feiern wie Plaza-Fest und Käfertreffen wieder erlaubt sind, weiß Marco Pacella jedenfalls, was ihm in seinem Pizzawagen nie ausgehen wird: „Es ist unfassbar, wie sehr Hannover auf Calzone abfährt.“ Andere Städte, andere Vorlieben: Wenn „Pizza Mario“ auf Kölner Events fährt, muss viel Thunfisch an Bord sein, in Hannover ist die gefüllte frittierte Calzone der Renner. „Beim Plaza-Festival verkaufen wir davon locker 500 Stück am Tag. Da ist Hannover einzigartig.“