Liebe Leserinnen, lieber Leser,
was tut sich in Hannovers Gastro-Szene? Diese Frage beschäftigt uns jeden Donnerstag. Und in dieser Woche auch die Überlegung: Wie verkraftet die Szene die zweite Corona-Welle, die täglich heftiger auf uns zuschwappt und wieder beginnt, Existenzen zu bedrohen?
Dazu ein Blick in die Altstadt. Dietmar Engel leitet seit 17 Jahren das Café Konrad an der Knochenhauerstraße. „Wir sind sehr beunruhigt, hier herrscht gerade Totentanz.“ Im Frühjahr habe die Politik glänzend reagiert, „aber ich glaube nicht, dass wir noch einmal Mittel in der Höhe bekommen werden.“ Sein Nachbar Ferdi Simsek sieht es ähnlich. Im Juli hatten er und Benjamin Busmann nach fast zweieinhalb Jahren Umbau das „Lindenblatt 800 Grad“ eröffnet, „es wurde super angenommen.“ Jetzt kämen die ersten Stornierungen. „Wir arbeiten gerade an Ideen und Alternativen“, sagt der Gastronom und befürchtet: „In zwei Wochen wird die Situation sicher viel schlimmer sein.“ Viele Kollegen hätten alle Reserven aufgebraucht, „die würden einen zweiten Lockdown nicht überleben.“ Aber er will kämpfen. „Aufgeben ist keine Option.“